Alles beginnt im Jetzt
Wo stehen wir? Die Analyse der derzeitigen Situation ist ein guter Startpunkt, um das Entwerfen von Zukunftsvisionen zu beginnen. Dabei wird darauf geachtet, gegenüber dem Erreichten Wertschätzung auszudrücken als auch aktuelle Bedürfnisse und Spannungen zu identifizieren. Das, was jetzt da ist, wird angeschaut als Basis für den Blick nach vorne.
Wertschätzungsrunde
Als wertschätzender Rückblick wird eine gemeinsame Runde abgehalten, in der Raum ist, anderen Teammitgliedern Dankbarkeit und Wertschätzung auszudrücken für alles, was sie in die Organisation oder Beziehung eingebracht haben. Dabei empfiehlt sich die “Popcorn” Redemethode. Bei dieser Methode wird nicht im Kreis reihum gesprochen, sondern frei, wenn jemand den Impuls verspürt. Die Wertschätzungsrunde ist sehr kraftvoll, um Verbindung im Team zu schaffen und zu stärken, Erreichtes zu würdigen und als Reflexion, wie Spannungen und Herausforderungen gemeinsam gelöst wurden.
Rad der Organisation
Angelehnt an das Rad des Lebens zur Feststellung der individuellen Lebenssituation, lässt sich mit dem Rad der Organisation eine ganzheitliche Analyse des Ist-Zustandes vornehmen. Dabei werden zuerst gemeinsam relevante Kategorien bestimmt und in Form eines Kuchendiagramms visuell dargestellt. Dann bewerten alle Beteiligten auf einer Skala von jeweils 0-10, wie erfüllt die verschiedenen Kategorien ihrer Ansicht nach sind. Zur Abfrage der Skalenwerte können entweder die entsprechende Zahl Finger gehoben werden oder eine Positionierung auf einer Bodenskala vorgenommen werden. Während die Abfrage mit zehn Fingern schneller geht, kann die physische Verortung hilfreich sein, um den richtigen Wert zu “erspüren” und das gemeinsame Aufstellen schafft eine interessante Gruppenerfahrung.
Die Durchschnittswerte werden in das Rad der Organisation eingetragen. Ergänzt werden kann das Rad mit weiteren Themen, die eine gute Balance brauchen und deren Ausgewogenheit auf einer Skala bewertet werden kann, zum Beispiel die Themen Unterauslastung vs. Überauslastung oder Überstruktur vs. Chaos.
Das Ergebnis gibt einen hilfreichen Überblick, was gut und was weniger gut läuft und welche Themen aktuell Aufmerksamkeit brauchen. Es empfiehlt sich, das Rad der Organisation regelmäßig, z.B. halb- oder vierteljährlich anzuschauen, um Entwicklungen zu beobachten und Fortschritte festzuhalten.
Standbild zur Organisation
Bei dieser Übung wird zuerst ein Objekt ausgewählt, das die Organisation repräsentiert. Dafür kann gut eine Pflanze oder auch ein Stuhl genutzt werden, der in die Raummitte platziert wird. Dann positionieren sich die beteiligten Personen entsprechend der Frage: Wie stehst du zur Organisation? Aufschlussreich ist dabei die Nähe zur Organisation, die Richtung und Körperhaltung, die Emotion und auch die Interaktion mit anderen.
Das entstandene Standbild schafft in der Regel eine stimmige Repräsentanz des Status-Quo und macht die Gesamtdynamik anschaulich und zeigt, was gut und was schiefläuft, welche Rollen verschiedene Personen inne haben und wo es möglicherweise Probleme gibt.
Es empfiehlt sich, das Standbild mit einer Austauschrunde zu verbinden, wie es den Personen in ihrer jeweiligen Position geht. Anschließend kann ein weiteres Standbild folgen zur Frage: “Wie würdest du gerne zur Organisation stehen?” Auch dazu empfiehlt sich, eine Austauschrunde mit der Frage zu verbinden, welche Veränderungen es braucht, um dahin zu kommen.
Die Übung schafft für alle einen guten Überblick über den Status Quo und verdeckte Dynamiken und zeigt Veränderungspotenziale auf.